Willkommmen beim Speeddating und der Partnersuche: nicht fürs Leben, sondern für eine gute Zusammenarbeit.“ So begrüßte Dr. Christina Zinecker, Leiterin des Referats Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM), die Teilnehmer an der Transferveranstaltung, zu der die Hochschule und der Arbeitgeberverband Hessenmetall Mittelhessen in die Räume des Fachbereichs Wirtschaftsingenieurwesen in Friedberg eingeladen hatten.

THM-Vizepräsident Professor Jochen Frey hob gleich zu Beginn die Notwendigkeit des Wissenstransfers hervor: „Wie kann unsere Forschung gewinnbringend für die Region und die Betriebe sein? Wie kann es noch besser gelingen, unser Know-how in die Wirtschaft zu transferieren? Das sind Fragen, denen wir uns noch intensiver widmen wollen, und ein Transferabend, bei dem sich Wirtschaft und Wissenschaft begegnen, bietet die perfekte Möglichkeit dafür.“

Der Geschäftsführer von Hessenmetall Mittelhessen, Sascha Drechsel, sieht die Hochschulen als wichtige Impulsgeber für die Wirtschaft: „Sie bieten Lösungsansätze, um den Transformationsprozess für die Unternehmen umsetzbar zu machen und weiterzuentwickeln.“

Wie Anwendungen aussehen können, wurde in zwei Vorträgen gezeigt. Marcell Polley von der focus Industrieautomation erläuterte, wie auch ältere Produktionsanlagen digitalisiert werden können. Professor Martin Weigel erklärte, wie ein Mensch für mehr Effizienz mit mehreren Maschinen und Robotern zeitgleich interagieren kann

Solche Beispiele faszinierten die Teilnehmer aus den Unternehmen, die im Rahmen der Veranstaltung auch daran interessiert waren, unter den teilnehmenden Studenten potenzielle Nachwuchskräfte für ihr Unternehmen zu finden.

„Uns interessiert einfach, in welchen Bereichen die THM forscht und wo es Synergien zu unserer Arbeit gibt – und vielleicht findet man dabei auch noch geeignete Mitarbeiter“, erklärte beispielsweise Tobias Diehl, Entwicklungsleiter beim Regelungs-Spezialisten Barksdale in Reichelsheim. Okan Vural, Abteilungsleiter Logistik von Hexagon in Gießen (Messtechnik), hat selbst an der THM studiert: „Wir holen uns hier Inspiration für neue Projekte, zum Beispiel im Bereich Augmented Reality.“

Digitalisierung ist entscheidend für die Zukunft des Standorts Deutschland

Auch Karlheinz Bender, CEO des Optikherstellers Schmidt und Bender in Biebertal, schätzt den Meinungsaustausch mit den Wissenschaftlern: „Wir kommen, wenn die Nähe zu Technik-forschern angeboten wird, und schauen, wo und wie wir Ergebnisse nutzen können. Denn die Digitalisierung wird auf allen Ebenen entscheidend dafür sein, ob man am Standort Deutschland eine Zukunft haben wird.“

Maja Becker-Mohr
Autorin

Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.

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