München. Den einen geht es um Zeit mit der Familie, den anderen um Entspannung oder Abenteuer. Für fast alle gilt: Die Sommerferien sind ein echtes Highlight im Jahr. Oft heißt es dann: Koffer packen und weg, Arbeit hinter sich lassen, raus aus dem Alltag!

Doch wie kommt man ans Ziel seiner Urlaubsträume? Der Tourist von heute hat eine große Auswahl an Verkehrsmitteln – vom Flugzeug über das Auto bis hin zu Bahn oder Schiff. Jedes Verkehrsmittel hat seine Stärken und Schwächen und ist daher unterschiedlich gut für bestimmte Reisen geeignet.

Klar ist allerdings fast immer: Es ist Technik aus den Betrieben der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie mit an Bord, die einen sicher und bequem in den Urlaub bringt.

Das Flugzeug punktet mit Geschwindigkeit, im Auto ist viel Platz

Wer sich für das Flugzeug entscheidet, hat einen unschlagbaren Vorteil: Geschwindigkeit. Deswegen sind Passagier-Jets als Verkehrsmittel auf langen Strecken quasi konkurrenzlos. Wohl auch aus diesem Grund ist das Flugzeug bei den Deutschen so geschätzt – schließlich zieht es sie von jeher gerne in die Ferne. Fast die Hälfte der Reisenden hebt für den Urlaub ab.

Fast ebenso beliebt ist das Auto. Wer Kinder hat und auf die Reise fünf Kuscheltiere, die Lieblingsspielsachen und am besten noch das Laufrad mitnehmen will, weiß warum: viel Platz! Außerdem ist man mit dem eigenen Gefährt während der Anreise und auch später am Urlaubsort äußerst flexibel. Falls man als Großfamilie oder mit ein paar Freunden zusammen verreist, ist das Auto auch noch vergleichsweise günstig. Und Camper mit eigenem Wohnwagen brauchen es natürlich als Zugfahrzeug.

Auf dem Kreuzfahrtschiff gehen Urlaub und Reise Hand in Hand

Die anderen Optionen werden seltener gewählt – auch wenn sie zweifellos Vorteile haben. Bahn und Bus etwa sind eine echte Alternative gerade für Leute, die kein eigenes Auto haben oder ungern lange Strecken selbst fahren. Und die Reise auf einem Kreuzfahrtschiff ist ohnehin eine eigene Kategorie, auf die viele schwören. Urlaub und Reisen gehen hier Hand in Hand.

Flugzeug: Turbinen und Technik

  1. Egal ob Niederdruckturbinen, Hochdruckverdichter oder Turbinenzwischengehäuse: MTU Aero Engines spielt eine wichtige Rolle bei Entwicklung, Fertigung und Wartung von Flugzeugantrieben. Das Unternehmen mit Sitz in München ist Deutschlands führender Triebwerkhersteller. MTU-Bauteile kommen laut Firmenangaben in einem Drittel der weltweiten Verkehrsflugzeuge zum Einsatz. Im Bereich der zivilen Instandhaltung zählt die MTU zu den drei wichtigsten Dienstleistern für Luftfahrtantriebe.
  2. Die Luftfahrt-Sparte des Nürnberger Unternehmens Diehl ist umfangreicher Zulieferer für die Luftfahrt-Industrie. Zu den Kunden gehören namhafte Hersteller wie Airbus und Boeing. Das Portfolio umfasst etwa vielseitige Kabinenausstattungen, Bordtoiletten, Avionik, Beleuchtung, Elektronik, Brandschutz, Wasserver- und -entsorgung sowie Klimatechnik.
  3. Der europäische Luftfahrtkonzern Airbus hat zahlreiche Standorte in Bayern, an denen vor allem für die Helikopter-Sparte, die Raumfahrt und den militärischen Bereich gearbeitet wird. Im schwäbischen Donauwörth, dem zentralen Helikopter-Werk, werden allerdings auch Flugzeugtüren für zivile Verkehrsmaschinen gefertigt. Rund 80 Prozent aller Türen von Airbus-Flugzeugen stammen von dort.
  4. Der Luftfahrt-Zulieferer Liebherr Aerospace im schwäbischen Lindenberg stellt unter anderem Flugsteuerungs- und Luftmanagementsysteme her. Das Unternehmen steuert zudem Fahrwerke, Getriebe und Elektronik für eine breite Palette von Flugzeug- und Triebwerkprogrammen bei. Im Angebot ist auch ein Klappmechanismus für besonders lange Flügel, die die Aerodynamik verbessern und so den Kerosinverbrauch reduzieren.

Auto: Komfort und Kameras

  1. Um sicherer am Ziel anzukommen, sind immer mehr Autos mit modernen Fahrassistenzsystemen ausgestattet. Die entwickelt und produziert der französische Hersteller Valeo unter anderem an Standorten im schwäbischen Wemding und im oberfränkischen Kronach. Zum Einsatz kommen dabei zum Beispiel Laserscanner, Kameras, Radarsensoren sowie Ultraschallsysteme.
  2. Für angenehmen Komfort sorgen Verstellsysteme für Sitze vom oberfränkischen Automobilzulieferer Brose. Einige Varianten haben sogar eine integrierte Massagefunktion. Das Unternehmen produziert zudem jährlich mehr als 200 Millionen Elektromotoren und Antriebe, die etwa in der Klimatisierung und Motorkühlung, im Antriebsstrang sowie im Lenk- und Bremssystem zum Einsatz kommen. Zusätzlich bewegen sie Fensterheber, Sitze, Heckklappen und Seitentüren.
  3. Passt nicht alles an Gepäck in den Kofferraum, muss es rauf aufs Autodach, etwa in einer Dachbox des schwedischen Herstellers Thule. Das Unternehmen lässt pro Woche mehrere Tausend von ihnen im bayerischen Neumarkt produzieren. Die praktischen Raumwunder gibt es in diversen Größen und Breiten – und zum Teil mit hilfreichen Features wie einer Beleuchtung oder einem mit Filz ausgekleideten Boden.
  4. Mit dem richtigen Dach kann man schon während der Fahrt in den Urlaub die Sonne in vollen Zügen genießen. Der bayerische Automobilzulieferer Webasto stellt unter anderem Cabrio-Dächer und öffenbare Dachsysteme her. Auch geschlossene Panoramadächer lassen den Blick auf den blauen Himmel zu. Integrierte Lichteffekte verändern auf Wunsch das Fahrzeugambiente im Inneren. Und auf Knopfdruck lässt sich sogar die große Glasscheibe überm Kopf verdunkeln und spendet so wie gewohnt Schatten.
  5. Viele Camper vertrauen auf die Wohnwagen von Fendt-Caravan. Das Unternehmen aus dem schwäbischen Mertingen baut seit Jahrzehnten vielseitige und mobile Zuhause – in zahlreichen Modellvarianten und verschiedenen Grundrissen. Reicht der Geldbeutel aus, sind dem Komfort (fast) keine Grenzen gesetzt.

Schiff: Leistung und Licht

  1. Kreuzfahrtschiffe und Fähren werden unter anderem mit Technik der Augsburger Firma MAN Energy Solutions angetrieben. Das weltweit tätige Unternehmen stellt vor allem leistungsstarke Motoren, Propeller und Turbolader für Personen- und Frachtschiffe her. Aufträge erhält das Unternehmen nicht nur für den Neubau von Schiffen, sondern auch für die umweltfreundliche Umrüstung alter Schiffe mit neuen und effizienteren Antrieben.
  2. Das Unternehmen Bosch Rexroth im unterfränkischen Lohr stellt als Hydraulik-Spezialist auch hydraulische Steuerungs- und Antriebstechnik für die Schifffahrt her. In Schiffsmotoren stecken Pumpen für eine zuverlässige Ölversorgung sowie Ventile, die den optimalen Brennstoffverbrauch und damit einen effizienten und möglichst emissionsarmen Betrieb gewährleisten. Eine umfangreiche weltweite Präsenz an den großen Häfen ermöglicht gut getaktete Wartungsaufenthalte.
  3. Das Licht auf diversen Kreuzfahrtschiffen wird seit vielen Jahren durch Beleuchtungskonzepte von Osram gewährleistet. Unter anderem fahren zahlreiche Schiffe der in Deutschland bekannten „AIDA“-Flotte mit Technik des Münchner Unternehmens.

Bahn: Schutz und Sicherheit

  1. Ein wichtiger Hersteller für Bahnunternehmen weltweit ist seit vielen Jahren der Siemens-Konzern. Das Unternehmen produziert nicht nur die bekannten ICE-Züge, sondern baut im Münchner Werk auch Loks für den globalen Markt – bis dato schon mehr als 22.000. Das aktuelle Modell „Vectron“ wird im Güter- und Personenverkehr eingesetzt.
  2. Sitze in Bahnen (und auch in Bussen) produziert der Hersteller Grammer aus dem oberpfälzischen Amberg. Besonderen Wert legt das Unternehmen auf Design und Ergonomie. Zudem bietet es modulare Sitzsysteme an, die eine Individualisierung auch bei kleinen Stückzahlen ermöglichen. So ist die perfekte Anpassung an die Anforderungen von Fahrzeugbetreibern möglich.
  3. Der Blitz- und Überspannungsschutz der Firma Dehn aus dem oberpfälzischen Neumarkt sorgt dafür, dass Züge pünktlich fahren. Denn Bahntechnik besteht zum Teil aus hochempfindlichen elektrischen und elektronischen Systemen, deren Leitungen, Baugruppen oder Rechnersysteme durch Blitzeinschläge oder elektromagnetische Störfelder beschädigt oder zerstört werden können.
  4. Die meisten Züge werden über Fahrleitungen mit dem nötigen Strom versorgt. Damit diese zuverlässig betrieben werden können, liefert das Unternehmen Ribe aus dem mittelfränkischen Schwabach die nötigen Elektroarmaturen. Sie sind auf die verschiedensten Bauweisen ausgelegt und damit bei nahezu allen Bahnsystemen einsetzbar. Die Bauteile sind daher nicht nur auf Strecken in Deutschland gefragt, sondern wurden auch schon beim Bau neuer Trassen in den Niederlanden, Spanien und China verwendet.
  5. Das schwedische Unternehmen SKF betreibt am Standort Schweinfurt eines seiner großen Kompetenzzentren für Bahntechnik. Hier werden Zylinderrollenlager für Eisenbahn-Radsätze in großen Stückzahlen gefertigt. Außerdem werden gebrauchte Eisenbahnlager wiederaufbereitet. Auf Prüfständen werden Lager im Dauerbetrieb geprüft und Leistungstests unterzogen.
Michael Stark
aktiv-Redakteur

Michael Stark schreibt aus der Münchner aktiv-Redaktion vor allem über Betriebe und Themen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Darüber hinaus beschäftigt sich der Volkswirt immer wieder mit wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen. Das journalistische Handwerk lernte der gebürtige Hesse als Volontär bei der Mediengruppe Münchner Merkur/tz. An Wochenenden trifft man den Wahl-Landshuter regelmäßig im Eisstadion.

Alle Beiträge des Autors