Reif für die Klapsmühle – das wurde Hannah Schneider bei Mapal. Und sie will sich gar nicht mehr von ihr trennen. Wie eine Trophäe thront der kleine, stufige Zylinder mit Kurbel auf ihrem Schreibtisch im Kreisberufsschulzentrum Ellwangen. So hammerstolz ist die Bildungsbegleiterin darauf, weil sie das Werkstück selbst gebaut hat – bei einem Betriebspraktikum.

Mapal-Ausbildungsleiter Uwe Heßler erzählt, wie es dazu kam: „Immer wieder haben sich Schulabgänger bei uns beworben, ohne konkret zu wissen, welche Inhalte in unseren Ausbildungsberufen vermittelt werden und was etwa ein Zerspanungsmechaniker tatsächlich macht.“ Da kam ihm ein Vorschlag von Hermine Nowottnik, der Leiterin des Bildungsbüros im Landratsamt Ostalbkreis, wie gerufen: Warum nicht mal Berufsberater und Bildungsbegleiter in den Betrieb einladen? „Mapal hat für so was ein offenes Ohr“, sagt Nowottnik. Der Kontakt bestand schon lange über das Bildungsnetzwerk Ostalbkreis und das Netzwerk SchuleWirtschaft. So kamen in drei Durchgängen insgesamt 21 Berater als Praktikanten zu Mapal – darunter auch Hannah Schneider. Als Bildungsbegleiterin unterstützt sie Jugendliche beim Übergang von der Schule zum Beruf.

Zwei Tage lang durfte sie in der Lehrwerkstatt erleben, was angehende Zerspanungsmechaniker dort machen – und es sogar selbst ausprobieren. Voller Begeisterung berichtet sie: „Zuerst hatten wir nur ein Metallstück und eine Zeichnung. Dazu mussten wir einige Aufgaben lösen. Dann haben wir die Daten in eine Maschine eingegeben, um Rillen zu fräsen und Löcher zu bohren.“ Damit sich die Kurbel reibungslos dreht, ging sie abschließend noch mit der Feile ran. Und am Ende durften die Praktikanten sogar ihre Namen mit dem Laser eingravieren.

Bewerbungen kommen gezielter und Praktika sind einfacher zu vermitteln

Schritt für Schritt haben die Auszubildenden alles gezeigt – und auch viel von sich und ihrer Ausbildung erzählt. Zwischendurch gab’s theoretischen Input von Ausbildungsleiter Heßler und Ausbilder Peter Kohnle. Die erklärten zum Beispiel, worauf es bei Bewerbungen ankommt. Für Schneider war das Praktikum ein absoluter Gewinn: „Vorher kannte ich den Beruf Zerspanungsmechaniker nur in der Theorie. Jetzt weiß ich, wie anspruchsvoll er tatsächlich ist.“ Ganz klar: Wer so authentisch in einen Industrieberuf reingeschnuppert hat, kann viel anschaulicher und überzeugender darüber sprechen. Schneider sagt: „Ich kann jetzt viel besser nachvollziehen, was man dafür mitbringen muss, zum Beispiel in Mathe.“

Auch für Heßler war die Aktion ein voller Erfolg: „Die Bewerbungen kommen jetzt viel gezielter. Und die Vermittlung von Praktika ist auch einfacher geworden.“ Das kann Schneider bestätigen: „Wenn jemand ein Praktikum sucht, weiß ich, wo ich bei Mapal anrufen muss. Das macht die Wege kurz und unkompliziert. Es ist toll, dass so ein engmaschiger Austausch zwischen uns entstanden ist.“ Im Gegenzug weiß auch Mapal: Wer sich in seiner Bewerbung auf Frau Schneider bezieht, der ist mit Sicherheit gut beraten worden.

Das Unternehmen

  • Mapal aus Aalen gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Präzisionswerkzeugen für die Zerspanung.
  • Als Technologiepartner unterstützt Mapal Kunden bei der Entwicklung effizienter Bearbeitungsprozesse, vor allem in den Branchen Automotive, Luftfahrt, Werkzeug- und Formenbau und Fluidtechnik.
  • In Niederlassungen in 25 Ländern arbeiten insgesamt rund 5.000 Menschen, darunter über 300 Auszubildende.
Ursula Wirtz
aktiv-Redakteurin

Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.

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